Yoga zum Mitnehmen

śirṣāsana – Kopfstand

III. Umkehrstellungen

Ich empfehle den Unterarmstand dem Kopfstand vorauszusetzen, da uns der Unterarmstand lehrt, die Wirkung der Schwerkraft durch die Gegenbewegung der Hände in den Boden zum Gegenpol hin umzuleiten. Wenn Du nun als Vorbereitung zum Kopfstand den Unterarmhund nutzt, so „tausche den Klotz durch Deinen Kopf aus“ – lege dafür eine geachtelte Decke auf den Boden, – drehe die Unterarme um 90 ° nach außen, so dass Du mit den äußeren Handgelenken und den Außenkanten der Hände in den Boden arbeitest, um das Sinken Deines Körpergewichtes über die Ellenbogen zum Boden hin zu vermeiden. 

Dann falte die Hände und schließe die Handwurzeln dabei – so weit wie möglich. Das gibt Dir den besten Halt gegen das Fallen nach hinten. Im Gegensatz zur Vorbereitung für den Unterarmstand knie zunächst, setze dann den Scheitelpunkt am Boden auf und strecke jetzt die Beine. Nun ziehe die Oberschenkel intensiv nach oben, ziehe die Leistenbeugen über die Senkrechtachse hinaus (halte dabei die äußeren Handgelenke gut im Boden, damit der Nacken in seiner Streckung bleiben kann, ohne dass die Halswirbel komprimiert werden), so dass sich die Füße vom Boden lösen. Lass’ die Beine nach oben kommen, bis Du Deinen Körper in einer Senkrechtachse ausgerichtet hast. Halte die Beine innen, damit Du nicht nach hinten kippst.

Sollte es noch nicht möglich sein, die Beine gestreckt nach oben zu bringen, so laufe mit den Füßen so nahe wie möglich in Richtung Kopf, ziehe die Leistenbeugen hierbei ebenfalls so weit wie möglich über die Senkrechtachse, beuge dann die Knie und ziehe sie so weit wie möglich an den Rumpf heran. Dann halte einen Moment inne, um die Stabilität (vor allem im Nacken) zu gewährleisten und strecke die Beine langsam aus. Auch im Kopfstand gilt es, die starke Außenorientierung durch das Innenhalten der Beine, der Arbeit der inneren Oberschenkelmuskeln und das Weiten zwischen den Schulterblättern auszugleichen. Lass’ die Ellenbogen nicht nach außen rutschen.

Yoga zum Mitnehmen

Nach dem Unterricht überschreiten Sie die Schwelle des Übungsraumes. Die Wirkungen der Yogahaltungen (Asana) und der Lenkung des Atems (Pranayama) sind spürbar. Die Wirkung hält an.

Mit dem Motto „Yoga zum Mitnehmen“ möchten wir Sie einladen, Ihren persönlichen Dialog mit dem Yoga, der im Unterricht begann, auf andere Lebensbereiche zu übertragen. Der „Alltag“, sei es, acht Stunden auf einem Bürostuhl zu verbringen, den ganzen Tag auf den Beinen zu sein, besondere psychische Belastungen meistern zu müssen und anderes mehr ist oft die schwierigste Übung.