Eigene Veröffentlichung (Website)
2025‑10‑21
© 2025 Rolf Müller. Alle Rechte vorbehalten
Vorwort
Schlaf ist mehr als Erholung. Er ist ein Geheimnis, das wir jede Nacht berühren, ohne es ganz zu begreifen. Dieses Handbuch lädt ein, den Schlaf neu zu sehen: nicht nur als biologische Notwendigkeit, sondern als kulturelles Erbe, als Spiegel unserer Lebensweise und als inneren Raum der Regeneration und Erkenntnis.
Wir leben in einer Zeit, in der selbst der Schlaf unter Leistungsdruck steht. Schlaf soll messbar, planbar, optimierbar sein – und gerade dadurch verlieren wir den Zugang zu seiner natürlichen Kraft. Hier möchte dieses Buch ansetzen. Es verbindet wissenschaftliches Wissen mit psychologischen Einsichten, yogischen und meditativen Praktiken sowie philosophischen Gedanken. Es ist ein Wegweiser zu einem Vertrauen in den eigenen Rhythmus – und zu einer neuen Freundschaft mit der Nacht.
Möge dieses Buch dir helfen, Schlaf nicht nur zu verstehen, sondern ihn wieder zu erleben: als Geschenk, das dich trägt, Nacht für Nacht.
„Dieses Buch verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit poetischen Bildern. So wie der Schlaf selbst zwischen Körper und Geist, Bewusstsein und Traumwelt wandelt, dürfen auch die Worte zwischen Sachlichkeit und Poesie wechseln.“
„Einige Gedanken und Bilder wiederholen sich an verschiedenen Stellen. Diese Wiederholung ist bewusst gewählt – wie im Schlaf selbst, wo Rhythmen und Zyklen uns in die Tiefe führen.“
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Historische Schlafmuster (erster/zweiter Schlaf)
Schlaf ist ein Urbedürfnis des Menschen – und zugleich ein erstaunlich flexibles Phänomen. Unsere Vorfahren mussten zu allen Zeiten überleben: junge Menschen, alte Menschen, Männer, Frauen, Tiere und Menschen gleichermaßen. Hunger, Gefahr, Klima – all das ließ nicht immer Raum für einen langen, ungestörten Schlaf. Der Körper aber konnte sich anpassen: kurze Ruhephasen, waches Liegen, Schlaf in Gemeinschaft – all das reichte, um Kräfte zu erneuern.
Biologische Anpassungsfähigkeit des Menschen
Aus dieser Entwicklung stammt unser heutiger Körper. Biologisch sind wir auf Wachsamkeit ebenso wie auf Erholung eingerichtet. Es ist also keineswegs so, dass wir ohne exakt acht Stunden Schlaf sofort zusammenbrechen würden. Unser Organismus kennt Überbrückung, kennt den Wechsel zwischen leichter und tiefer Ruhe. Diese Gewissheit kann uns entlasten: Wir sind von Natur aus robuster, als wir manchmal glauben.
Moderne Kultur: Schlaf als Leistungsideal
Doch wir leben heute in einer Kulturwelt, die andere Gesetze kennt. Schlaf ist zu einer Norm geworden, die messbar, kontrollierbar, sogar optimierbar sein soll. Wir sollen einschlafen, durchschlafen, erholt aufwachen – möglichst nach Plan. Gerät dieses Ideal ins Wanken, entsteht Druck. Und aus dem Druck wächst die Schlafangst: die Sorge, nicht genug zu schlafen, morgen nicht leistungsfähig zu sein, nicht zu „funktionieren“.
Rückkehr zur Einfachheit
Denn Schlaf ist kein technischer Vorgang, sondern ein Akt des Loslassens. Je stärker wir im Kontakt mit uns selbst bleiben, desto leichter finden wir zurück in diesen natürlichen Rhythmus. Es braucht manchmal nur kleine Rituale: bewusstes Atmen, ein Moment der Stille, ein Gefühl von Sicherheit im eigenen Körper. Dann geschieht Schlaf wieder wie früher – nicht als Pflicht, sondern als Geschenk.
Ein persönlicher Weg durch Krankheit, Medikamente und Selbstregulation
Es war im Jahr 1970, ich war ein Kind, als eine schwere Infektion mein Leben plötzlich anhielt. Ein Bein war gelähmt, und ich lag lange Zeit im Kinderkrankenhaus, zwischen fiebrigem Dämmer und dem Gefühl, dass mein Körper mir entglitt. Nach einem letzten hohen Fieber löste sich alles wieder – die Lähmung verschwand so unerwartet, wie sie gekommen war.
Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war ich innerlich verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich wenig Interesse an der Schule gezeigt. Meine Welt bestand aus Spielen, Bewegung, und dem Gefühl, dass Lernen für andere war, aber nicht für mich. Doch nach der Krankheit bekam ich Nachhilfeunterricht, und zum ersten Mal sah ich die Möglichkeit, über mich hinauszuwachsen.
Dann, Ende 1972, zogen wir in ein neues, großes Haus. Von außen ein Aufbruch – innen ein Zerbrechen. Freunde waren weg, neue fanden sich nicht. Die Kinder der Straße hatten ihre eigenen Regeln, und ich war nicht willkommen. In der Schule erwartete mich ein autoritärer Lehrer, der uns Kinder heimlich auf dem Flur schlug. Meine Eltern waren beschäftigt, vielleicht auch überfordert. All das mischte sich zu einer inneren Unruhe, die ich damals nicht benennen konnte.
Bald fiel meine schulische Konzentration in sich zusammen. Mein Lehrer sprach mit meinen Eltern, und kurz darauf saß ich vor einem Arzt, der mir ein Medikament verschrieb. Sein Versprechen war einfach: mehr Konzentration, bessere Noten, weniger Chaos.
Das Medikament wirkte. Es wirkte sogar beeindruckend. Ich konnte mich konzentrieren wie nie zuvor. Die Lehrer waren begeistert, ohne zu wissen, warum. Ich entwickelte eine Art Strategie des Denkens, eine künstliche Ruhe, die mich tragen sollte. Und doch: Ich fühlte mich nicht mehr wie ich selbst. Mein Innenleben blieb zurück wie ein Kind, das man am Straßenrand vergessen hat.
Wenn eine wichtige Aufgabe anstand, nahm ich eine Tablette. Niemand fragte. Niemand begleitete mich. Es hätte nur eines Wortes bedurft, um mehr zu bekommen – und ich weiß bis heute nicht, wo dieser Weg geendet hätte.
Doch er endete nicht durch das Medikament. Er endete durch das Leben. Denn nach einer langen, dunklen Zeit begann 1976 meine Yogapraxis – und mit ihr eine Rückkehr zu mir selbst. Nicht plötzlich, nicht dramatisch, sondern wie eine leise Stimme, die sich wieder meldet. Schritt für Schritt lernte ich, meinen Körper zu spüren, meinen Atem zu hören und mein Bewusstsein zu sammeln.
Vielleicht hatte ich damals ADHS. Vielleicht trug ich ein Temperament in mir, das sich nicht in die engen Räume eines autoritären Unterrichts pressen ließ. Heute empfinde ich mich als Konzentrationsweltmeister – nicht, weil ich ein besonderes Talent hätte, sondern weil ich gelernt habe, meinen natürlichen Rhythmus zu finden.
Später bekamen meine eigenen Kinder eine ADHS-Diagnose. Professor Greven, der uns viele Jahre begleitete, sagte immer wieder:
ADHS ist keine Krankheit. Es ist eine Variante des Menschseins – und in der Evolution hatten genau diese Menschen ihren wichtigen Platz.
Wir zogen damals aus Berlin nach Brandenburg, aufs Land. Wir suchten weniger Ablenkung, weniger Lärm, weniger Reizüberflutung. Und wir haben sehr, sehr lange an der Medikamentenabstimmung unserer Kinder gearbeitet. Perfekt wurde sie nie.
Greven stellte uns immer dieselbe Frage – die wichtigste von allen, wenn es um Psychopharmaka geht:
Hilft das Medikament der Person wirklich – oder hilft es nur der Umgebung, dass die Person besser funktioniert?
Diese Frage begleitet mich bis heute. Und sie bildet den Hintergrund für alles, was ich über Schlaf, Präsenz und Selbstregulation lehre. Denn ich habe selbst erlebt, wie zerbrechlich der innere Raum eines Kindes ist – und wie heilsam es sein kann, wenn dieser Raum zurückgewonnen wird.
Warum immer mehr Menschen Psychopharmaka erhalten – und was das über unsere Zeit aussagt
Wenn wir die aktuellen Statistiken betrachten, scheint es so, als würden jedes Jahr mehr Menschen an psychischen Erkrankungen leiden. Die Verordnungen von Psychopharmaka steigen in fast allen Altersgruppen. Doch dieser Anstieg bedeutet nicht, dass plötzlich mehr Menschen „krank“ sind. Viel eher zeigt er, dass immer weniger Menschen in die Strukturen passen, die das moderne Leben ihnen abverlangt.
Unsere Diagnosen orientieren sich heute nicht am Wohlbefinden eines Menschen, sondern an seiner Funktionsfähigkeit. Wer in der Schule nicht still sitzen kann, bekommt schnell eine Diagnose. Wer im Beruf überfordert ist, erhält oft eine medikamentöse Behandlung. Wer nachts nicht schlafen kann oder morgens nicht aus dem Bett kommt, gilt als depressiv. So wächst der Bereich derjenigen, die „behandlungsbedürftig“ erscheinen, während die Ursachen in einem System liegen, das dauerhaft über die Grenzen des Menschlichen hinausgeht.
Das moderne Leben ist körperlich und seelisch unnatürlich
Unser Nervensystem ist für ein Leben geschaffen, das sich an Rhythmen orientiert: Tag und Nacht, Spannung und Entspannung, Nähe und Rückzug, Aktivität und Ruhe. Doch heute leben viele Menschen in Strukturen, die diesen Rhythmen zuwiderlaufen: Städte, lange Wege, Arbeitsdruck, Isolation, ständige Erreichbarkeit, fehlende Pausen, Reizüberflutung und wenig Natur.
Viele Menschen müssen funktionieren, weil es keine Alternative gibt. Sie tragen die Verantwortung für Familie, Beruf, Wohnkosten und soziale Verpflichtungen. Ich selbst habe über Jahrzehnte hinweg bis zu zwanzig Kurse in der Woche unterrichtet – eine Arbeit, die ich liebe, die aber in diesem Umfang jenseits des Normalen liegt. Das ist die Wirklichkeit vieler Menschen: sie tragen Lasten, die unsichtbar bleiben.
Kompensation wird zur Notwendigkeit
Um unter diesen Bedingungen zu bestehen, suchen Menschen nach Mitteln, die ihnen Funktionsfähigkeit ermöglichen. Dabei greifen sie zu ganz unterschiedlichen Strategien: Medikamente, Alkohol, Rauchen, Zucker, Sex, Konsum, extreme sportliche Aktivität, digitale Ablenkung oder Arbeitswut. Diese Mittel sind kein Ausdruck von Schwäche, sondern von Überlastung. Sie sind Versuche, den Alltag auszuhalten.
So entsteht ein Verhalten, das von außen wie „Konsumproblem“ aussieht, in Wahrheit aber eine Überlebensstrategie ist.
Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, in der ich keinerlei Bewältigungsmittel benutzt habe – und als ich mir eines Tages einen schwarzen Tee gönnte, spürte ich die Wirkung wie eine starke Droge. Das Nervensystem war so geklärt, dass schon ein kleines Stimulans wie ein Brennglas wirkte.
Unverhältnismäßiger Konsum ist ein Symptom, keine Ursache
Heute können Menschen ihr Leben mit Konsumverhalten ruinieren, nicht weil sie willensschwach sind, sondern weil sie versuchen, in einer Welt zu funktionieren, die immer schneller und verdichteter wird. Wenn wir das verstehen, wird klar, dass die steigenden Psychopharmaka-Verordnungen weniger über individuelle Schwäche aussagen als über ein gesellschaftliches Klima, das die Belastungsgrenzen des Nervensystems überschreitet.
Psychopharmaka können in bestimmten Situationen sinnvoll und hilfreich sein. Aber sie sagen etwas Essenzielles:
Immer mehr Menschen geraten in Spannungsfelder, in denen sie ohne Hilfsmittel kaum noch bestehen können.
Wenn wir über Schlaf sprechen, über Erschöpfung, innere Unruhe oder das Gefühl, nicht mehr „mitzukommen“, müssen wir diese größeren Zusammenhänge sehen. Denn der Mensch ist nicht dafür gemacht, ohne Pause zu funktionieren. Er ist für Rhythmus geschaffen – und für eine Umgebung, die diesen Rhythmus unterstützt.
Das moderne Leben tut das kaum noch.
Und genau darin liegt der Grund für die Zunahme an Diagnosen, an Medikamenten und an Erschöpfung.
Es ist nicht der Mensch, der versagt – es ist die Umgebung, die ihn überfordert.
Physiologische Funktionen des Schlafs
Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Schlaf ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit: In der Nacht regenerieren sich Körper, Geist und Seele. Muskeln, Organe und Nervensystem kommen zur Ruhe, während das Bewusstsein Erlebnisse in den Traumphasen verarbeitet. Ohne ausreichenden Schlaf leiden nicht nur Leistungsfähigkeit und Konzentration, sondern auch das Immunsystem, die emotionale Stabilität und langfristig die Gesundheit.
Einfluss von Natur, Rhythmen und moderner Unruhe
Früher folgte der Mensch dem natürlichen Takt von Sonne und Mond. Man stand mit der Morgendämmerung auf und legte sich nach Sonnenuntergang wieder schlafen. Die Industrialisierung, künstliches Licht, Schichtarbeit und die ständige Erreichbarkeit in der digitalen Welt haben diesen Rhythmus verschoben. Hinzu kommen Reizüberflutung durch Medien, Lärm und Stress. So fällt es vielen Menschen schwer, abends zur Ruhe zu finden oder nachts durchzuschlafen.
Schlaf als Spiegel der Lebensweise
Schlafstörungen zeigen sich vor allem in zwei Formen: Schwierigkeiten beim Einschlafen und Probleme beim Durchschlafen. Einschlafprobleme entstehen oft durch Grübeln, Stress oder fehlende Abendrituale. Durchschlafprobleme treten auf, wenn die natürlichen kurzen Wachphasen von Unruhe oder Angst begleitet werden.
Nicht selten entwickelt sich daraus ein Teufelskreis: Wer schon mit der Sorge ins Bett geht, nicht schlafen zu können, erhöht die Wahrscheinlichkeit von Schlaflosigkeit. Entscheidend ist die innere Haltung in diesen Momenten. Wer Vertrauen hat, dass der Schlaf von selbst zurückkehrt, gleitet leichter wieder hinein. Wer dagegen in Gedanken sagt: „Jetzt ist es wieder so weit, ich werde nicht einschlafen können“, verstärkt die Unruhe.
Hormone, Alter und Geschlecht
Der Schlaf verändert sich im Laufe des Lebens. Mit zunehmendem Alter wird er empfindlicher, aber nicht zwangsläufig schlechter. Besonders Frauen erleben große hormonelle Schwankungen – Menstruationszyklus, Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahre wirken sich spürbar auf den Schlaf aus. Evolutionsbiologisch erklärt sich dies durch eine leichtere Wachsamkeit, die früher wichtig für den Schutz der Familie war. Gleichzeitig entwickelt sich daraus oft eine besondere Stärke: eine größere Flexibilität im Umgang mit Veränderungen und eine Offenheit für bewusste Selbstregulation.
Schlafbedarf und Schlafvermögen über die Lebensspanne
Der Schlaf ist ein Grundpfeiler unserer Gesundheit. Erneuerung, Gedächtnisbildung, emotionale Stabilität und körperliche Regeneration hängen von ihm ab. Doch zwischen dem, was unser Körper braucht, und dem, was wir tatsächlich an Schlaf bekommen, besteht ein feiner, oft entscheidender Unterschied.
Unterschiede zwischen Soll (Bedarf) und Ist (Vermögen)
Schlafbedarf (Soll) beschreibt die Menge an Schlaf, die unser Organismus benötigt, um vollständig zu regenerieren. Dieser Bedarf verändert sich mit den Lebensphasen: Neugeborene benötigen noch bis zu 16 Stunden pro Tag, Kinder und Jugendliche etwa 9 bis 12 Stunden, Erwachsene im Schnitt 7 bis 8 Stunden. Auch im höheren Alter bleibt der Bedarf nahezu gleich hoch – das Gehirn und der Körper erholen sich nicht schneller, nur weil man älter wird.
Schlafvermögen (Ist) dagegen bezeichnet das, was unser Körper faktisch an Schlaf bekommt. In jungen Jahren deckt sich dieses Vermögen meist noch recht gut mit dem Bedarf. Doch mit dem Älterwerden wird der Schlaf leichter, fragmentierter und oft kürzer. Bei älteren Erwachsenen sinkt das Vermögen häufig auf 6 bis 6,5 Stunden pro Nacht – obwohl der Bedarf bei 7,5 bis 8 Stunden liegt. Hier öffnet sich eine Lücke, die zu chronischem Schlafdefizit führen kann.
Dieses Missverhältnis erklärt, warum viele ältere Menschen tagsüber müde oder erschöpft wirken, obwohl sie „ausreichend“ im Bett liegen. Der Körper bekommt schlicht weniger von dem, was er zur Erholung bräuchte.
Neben Schlafdauer und Schlafvermögen verändert sich auch die Qualität des Schlafes über die Lebensphasen.
Die Abbildung zeigt drei wesentliche Aspekte:
Auch wenn die Schlafdauer im Alter nicht drastisch sinkt, wird der Schlaf oft leichter, instabiler und weniger erholsam. Die Lücke zwischen Schlafbedarf und Schlafvermögen wird dadurch zusätzlich vergrößert.
Ein unterschätztes Drama
Schlafapnoe betrifft nicht nur Männer, sondern mit zunehmendem Alter viele Menschen. Die Folgen sind gravierend: nächtliche Atemaussetzer, Stress für Herz und Kreislauf, Sauerstoffmangel im Gehirn. Über die Jahre führt das zum körperlichen Ruin – weit unterschätzt, oft verdrängt.
CO₂ – der verborgene Schlüssel
Viele denken beim Atmen nur an Sauerstoff. Doch die Regulation geschieht über CO₂. Steigt es zu stark an, reagiert das Atemzentrum sofort. Fällt es zu stark ab, droht Ohnmacht oder Tod. Der pH-Wert des Blutes muss sehr präzise bei etwa 7,35 bleiben. Schon kleine Abweichungen bringen den Körper in höchste Alarmbereitschaft. Wer seine CO₂-Toleranz trainiert, steigert Leistungsfähigkeit, Regeneration und innere Ruhe. Sportler tun dies bewusst – im Yoga aber wird oft missverstanden, wenn Kapalabhati als Weg zur Energie gilt. In Wahrheit stärkt eine ruhige, „untertourige“ Atmung den Organismus langfristig.
Untertourige Atmung statt Überatmung
In allen Pranayama-Übungen, der Āsana-Praxis wie auch in der Alltagsatmung lehre ich eine sanft verlangsamte, sparsame Atmung. Diese Form bringt enorme Effekte: Sie schont den Organismus, trainiert CO₂-Toleranz und öffnet den Weg zu tiefer Entspannung. Apnoetaucher wie auf der Insel Amorgos nutzen dieselbe Methode – und erreichen unglaubliche Tiefen. Nicht durch Zwang, sondern durch ökonomischen Atem.
Was geschieht im Blut?
Bei Schlafapnoe reagiert der Körper mit einer Steigerung des Hämoglobins, um den Sauerstoffmangel auszugleichen. Das Blut wird dickflüssiger, Herz und Gefäße geraten unter Druck. Doch gleichzeitig ist eine höhere CO₂-Toleranz nicht trainiert, sodass der Ausgleich fehlt. Bei Sportlern geschieht die Hämoglobinsteigerung mit CO₂-Anpassung – deshalb sind sie leistungsfähiger. Bei Schlafapnoe jedoch drohen Gefäßschäden und Herzprobleme.
Atem und Immunsystem
Studien zeigen: Ruhige Atmung kann dieselben positiven Veränderungen im Blut bewirken wie Hochleistungssport – aber ohne die Nebenwirkungen von Überlastung. Während Marathonläufer oft mit Infekten und Unverträglichkeiten kämpfen, bleibt das Immunsystem bei einer untertourigen Atmung stabil. Infekte treten zwar auf, verlaufen jedoch schnell und mild. Das Immunsystem bleibt flexibel und effizient.
Die Demaskierung des Atemmusters
Der Atem ist Spiegel deiner Befindlichkeit. Jeder Mensch trägt mehrere Atemmuster in sich, geprägt durch Stimmung, Gewohnheiten, Lebensgeschichte. Hinter all diesen Schichten liegt ein Grundmuster – so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Dieses Grundmuster ist oft überlagert und eingefärbt. Die Arbeit am Atem bedeutet: Demaskierung. Die Masken der Gewohnheit ablegen und zum Kern zurückfinden. Gerade bei Schlafapnoe ist das entscheidend: Denn was nachts blockiert, ist oft nichts anderes als ein verzerrtes Atemmuster.
Tiere als Spiegel
Tiere nehmen Atem und Stimmung unverstellt wahr. Pferde schnuppern am Atem, Hunde riechen Stresshormone und Atemrhythmus. Sie erkennen, ob wir wirklich ruhig sind oder nur eine Maske tragen. So können Tiere zu Helfern werden: Sie spiegeln uns unser wahres Muster.
Mein Galopper – eine Geschichte über Vertrauen
Als ich mir einen Galopper kaufte, zeigte sich diese Wahrheit deutlich. Das Pferd hatte keine Kindheit, kaum Kontakt zu anderen Pferden. Die Trainer waren liebevoll, aber alles drehte sich um Leistung und Geld. Für diese Zeit, für diese Jahre – nicht für die Zukunft. In seinem neuen Leben war er orientierungslos, suchte Sicherheit und trug selbst eine Maske. Ich konnte meine Atmung regulieren, meinen Herzschlag drosseln, meine Gefühle steuern – doch das reichte nicht. Erst Zeit, Geduld und die Natur gaben ihm die Sicherheit, sein wahres Muster zu finden. Auch wir Menschen können uns äußerlich beruhigen, aber Heilung geschieht erst, wenn Vertrauen wächst und wir in eine natürliche Ordnung zurückfinden.
Was bedeutet das für dich?
Wenn du heute die Diagnose Schlafapnoe erhältst, fühlst du dich vielleicht ausgeliefert. Die CPAP-Maske ist lebensrettend, aber nicht die einzige Option. Du kannst dein Atemsystem trainieren: weniger Stress in der Nacht, erholsamerer Schlaf, bessere Sauerstoffversorgung am Tag. Der Weg führt von einer überlebensgetriebenen Atmung hin zu einer ökonomischen, ruhigen Atmung. Das bringt Handlungsfreiheit und Selbstvertrauen.
Alter, Kompensation und die Dramatik der Schlafapnoe
Der menschliche Körper altert nicht gleichmäßig. Manche Systeme bleiben erstaunlich lange stabil, andere zerfallen schneller. So können viele Menschen im hohen Alter noch geistig klar sein, auch wenn die Gelenke schmerzen oder die Augen schwächer werden. Tiere wie mein Terrier Fritz zeigen uns dieses Prinzip deutlich: Er blieb bis ins hohe Alter voller Lebenskraft, suchte die Nähe seiner Gefährtinnen und blieb in seiner Persönlichkeit unverändert. Erst ganz am Ende, als seine Kräfte rapide nachließen, kam der Zusammenbruch – schnell und endgültig.
Das zeigt, was die Natur vorgesehen hat: Wir tragen Disbalancen mit uns, doch wir können sie ausgleichen. Kompensation ist das Prinzip des Lebens. Sie ermöglicht es, trotz Einschränkungen weiter funktionsfähig zu bleiben.
Anders verhält es sich mit der Schlafapnoe. Sie betrifft nicht ein einzelnes Organ, das sich durch andere Fähigkeiten ausgleichen lässt, sondern das Fundament der Regeneration selbst: die Atmung im Schlaf. Jede Nacht entstehen Unterbrechungen in der Sauerstoffversorgung, jede Nacht wird das Gehirn in Alarmzustände versetzt. Das Herz schlägt unruhiger, Hormone geraten aus dem Gleichgewicht, die innere Ordnung beginnt zu bröckeln.
Darum verändert Schlafapnoe den Menschen nicht nur körperlich, sondern auch in seiner Persönlichkeit. Gereiztheit, Vergesslichkeit, Antriebslosigkeit und Ängste sind keine Nebensymptome, sondern Ausdruck einer tiefergehenden Verschiebung. Was uns sonst im Alter oft erhalten bleibt – unser „Kern“, unsere Grundfähigkeiten, unser inneres Gleichgewicht – wird bei der Schlafapnoe früh angegriffen.
In einer Zeit, in der wir medizinisch lange am Leben gehalten werden, kann so ein Zustand viele Jahre bestehen. Das eröffnet Chancen, birgt aber auch die Gefahr eines Siechtums, das die Natur so nie vorgesehen hat. Schlafapnoe ist daher mehr als ein „nächtliches Atemproblem“: Sie ist ein Beispiel dafür, wie stark ein einzelnes Muster – ein Atemmuster – unser gesamtes Sein prägen und sogar die Persönlichkeit verändern kann.
Haltung, Zunge und Stimme – ein feines Spannungsfeld
Die Haltung des Menschen ist weit mehr als ein äußeres Gerüst. Sie trägt den Atem, formt den Ausdruck und bestimmt, wie frei unsere Stimme erklingen kann. Im Zentrum dieses feinen Spannungsfeldes stehen Hals, Zunge und Kehlkopf – Bereiche, die oft unbewusst verkrampfen und doch entscheidend für unsere Lebendigkeit sind.
Wenn der Kopf nach vorn sinkt und sich der Hals verkürzt, verändert sich die Stellung des Zungenbeins. Mit ihm geraten Zunge und Kiefer in eine ungünstige Spannung, die den Rachenraum verengt. Der Atemstrom wird gebremst, die Stimme verliert an Tragfähigkeit und Klang. Diese Entwicklung geschieht schleichend – man sieht sie im „Geierhals“ älterer Menschen, aber auch schon bei jungen Menschen, die viel Zeit sitzend oder am Bildschirm verbringen.
Richtet sich die Wirbelsäule jedoch auf und findet der Hals seine Verlängerung, geschieht eine unmittelbare Veränderung: Der Rachenraum gewinnt Weite, die Zunge löst sich aus ihrer Enge, der Kiefer entspannt sich. Zugleich entfaltet sich der Brustkorb, und der Atemstrom kann den Stimmapparat gleichmäßig tragen. Die Stimme klingt voller, freier, resonanzreicher – nicht, weil man sie „macht“, sondern weil der Körper ihren natürlichen Raum zurückgibt.
So stehen Haltung, Zunge und Stimme in einem ständigen Dialog. Sie bilden ein System, das zwischen Spannung und Entspannung balanciert. Zu viel Druck im Hals erstickt den Klang, zu wenig Tonus lässt ihn matt erscheinen. Zwischen diesen Polen entfaltet sich die Stimmigkeit, die sowohl den Körper aufrichtet als auch dem inneren Ausdruck Gestalt verleiht.
In dieser Balance wird die Stimme zu einem Spiegel des ganzen Menschen: Sie trägt nicht nur Worte, sondern auch die Qualität von Atem, Haltung und innerer Freiheit.
Yoga – Haltung, Zunge und Stimme im Einklang
Alle Yogastellungen tragen in sich das gleiche Grundanliegen: einen Ausgleich zu schaffen, wo Ungleichheit besteht. Dieser Ausgleich betrifft nicht nur Muskeln und Gelenke, sondern auch feinere Strukturen – den Hals, die Zunge, den Atem- und Stimmraum.
Wenn der Kopf nach vorn sinkt und sich der Hals verkürzt, entsteht Spannung im Zungenbein, die Zunge verliert an Beweglichkeit, der Rachenraum wird enger. In solchen Mustern spiegelt sich eine innere Unausgeglichenheit, die weit über den Körper hinausreicht: Der Atem gerät ins Stocken, die Stimme verliert an Klarheit und Tragkraft.
Die Vielzahl der Asanas gibt uns Orientierung, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Jede Haltung ist eine Einladung, sich neu zu ordnen, das Notwendige zu erkennen: Länge im Nacken, Weite im Brustkorb, Freiheit für Zunge und Kiefer. Mit jeder bewussten Aufrichtung entsteht nicht nur mehr Raum für den Atem, sondern auch mehr Resonanz für die Stimme.
So wie wir eine Stellung annehmen und ihre Wirkung spüren, erkennen wir auch unsere jeweilige Position im Leben. Yoga schenkt uns die Fähigkeit, im Augenblick zu stehen – und zugleich ein Stück in die Zukunft zu schauen: wie aus Enge Weite, aus Druck Klang, aus Anstrengung Leichtigkeit werden kann.
Alle Übungen helfen dabei, diesen Ausgleich zu finden. Sie machen spürbar, wie Haltung, Zunge und Stimme in einem feinen Spannungsfeld miteinander verbunden sind. Und sie zeigen uns, dass dort, wo Stimmigkeit entsteht, nicht nur der Körper frei wird, sondern auch unser Ausdruck, unsere Stimme und unser inneres Sein.
Viele Menschen berichten nicht davon, dass sie schlecht einschlafen, sondern dass sie in der Nacht immer wieder wach werden und dann lange brauchen, um zurück in den Schlaf zu finden. Dieses „Durchschlafproblem“ ist heute sehr verbreitet – und doch ist es zunächst etwas ganz Natürliches, nachts kurz wach zu werden.
Mikro-Aufwachphasen als natürlicher Bestandteil
Schlafforscher haben herausgefunden: Im Durchschnitt wachen wir 20–30 Mal pro Nacht für Sekunden auf. Meist nehmen wir das gar nicht bewusst wahr, weil diese Wachmomente zu kurz sind. Erst wenn sie länger andauern – vielleicht begleitet von Unruhe, Grübeln oder körperlichen Reizen – entsteht das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben.
Auch in traditionellen Kulturen und bei Naturvölkern ist Schlaf nicht immer durchgehend. Oft wacht nachts eine Person auf oder bleibt wach, um für Sicherheit zu sorgen. In diesem Sinne ist der Schlaf ein Rhythmus aus Schlafen und kurzen Wachen – ein natürlicher Wechsel, kein Zeichen von Störung.
Interessanterweise berichten Historiker, dass der durchgehende „Acht-Stunden-Schlaf“ ein relativ modernes Ideal ist. In früheren Jahrhunderten war der sogenannte „erste“ und „zweite Schlaf“ verbreitet: Menschen schliefen einige Stunden, wachten dann auf, beteten, meditierten oder verrichteten kleine Arbeiten – und schliefen anschließend wieder ein. Auch das kann uns entlasten: Wachzeiten in der Nacht sind nicht automatisch ein Mangel, sondern Teil einer anderen, natürlichen Ordnung.
Wenn aus kurzen Wachphasen lange Nächte werden
Problematisch wird es dann, wenn das kurze Aufwachen von Sorgen oder Anspannung begleitet ist. Typische Ursachen sind:
In solchen Momenten gerät der Körper in Alarmbereitschaft – anstatt zurück in den Schlaf zu gleiten, bleibt man „hängen“. Der Organismus produziert Stresshormone, die ihn wachhalten, obwohl eigentlich Erholung nötig wäre.
Umgang mit nächtlichen Übergängen
Yogische Sicht: Übergänge als Tore
Im Yoga gilt der Übergang (Sandhi) als sensibler, aber auch heilsamer Moment: zwischen Ein- und Ausatmung, zwischen Tag und Nacht, zwischen Wachen und Schlafen. Gerade diese Zwischenräume sind kostbar, weil sie uns die Möglichkeit geben, bewusst loszulassen.
Durchschlafprobleme sind nicht in erster Linie ein „Fehler“ des Körpers. Sie entstehen oft dadurch, dass wir den natürlichen Wechsel von Schlaf und kurzem Wachsein missverstehen und ihm mit Sorge begegnen. Wer diese Übergänge als natürlichen Teil der Nacht akzeptiert – und sogar als Chance zur inneren Ruhe begreift – findet leichter wieder zurück in den Schlaf.
Langfristig geht es nicht darum, den Schlaf zu erzwingen, sondern eine freundliche Beziehung zur Nacht zu entwickeln: Vertrauen in den eigenen Rhythmus, Offenheit für die Zwischenräume – und das Bewusstsein, dass auch im nächtlichen Wachsein ein Moment der Stille, der Sammlung und vielleicht sogar des Heilsamen verborgen liegt.
Teufelskreis von Angst und Schlaflosigkeit
Es gibt Nächte, in denen die Stille plötzlich von einem Wachmoment durchbrochen wird. Der Körper dreht sich, die Augen öffnen sich – und noch bevor ein klarer Gedanke entsteht, ist schon das Gefühl da: „Oh nein, jetzt geht es wieder los. Ich werde nicht mehr einschlafen.“
Genau in diesem Augenblick beginnt das, was man Schlafangst nennen könnte. Es ist nicht das Wachwerden selbst, das uns belastet – denn Wachphasen gehören ganz natürlich zum Schlafrhythmus des Menschen. Vielmehr ist es die innere Bewertung, die sofort einsetzt: „Das ist schlecht. Ich darf nicht wach sein. Morgen werde ich erschöpft sein.“ Mit solchen Gedanken gerät der Körper in Alarmbereitschaft. Stresshormone steigen an, das Herz schlägt schneller – und das, was wir am meisten fürchten, tritt tatsächlich ein: Das Wiedereinschlafen wird schwieriger.
Wenn sich diese Erfahrung wiederholt, prägt sie sich tief ein. Der Organismus lernt, dass Wachwerden gleich Anspannung bedeutet. Das kurze Aufwachen, das biologisch völlig normal ist, wird so zu einem quälenden Übergang. Das ist der Kreislauf der Schlafangst.
Doch wie jeder Kreislauf kann auch dieser durchbrochen werden. Entscheidend ist die Haltung, mit der wir in der Nacht den eigenen Zustand betrachten. Wer sich innerlich sagt: „Wachphasen sind normal. Mein Körper weiß den Weg zurück in den Schlaf“, bleibt ruhig. In dieser Ruhe liegt die Tür zum Einschlafen schon offen. Der Schlaf ist kein Tun, kein Erzwingen, sondern ein Geschehenlassen.
Haltung des Vertrauens im Gegensatz zu Widerstand
Hier berührt sich die Psychologie mit der Weisheit des Yoga. Yoga lehrt: Der Schlaf ist wie der Atem – er geschieht von selbst, wir müssen ihn nicht machen. Widerstand erzeugt Spannung, Hingabe bringt Entspannung. Wer innerlich einverstanden ist mit dem Wachsein, wer es nicht bekämpft, öffnet paradoxerweise den Raum, in dem der Schlaf von selbst zurückkehrt.
Wachliegen muss daher nicht Feind des Schlafs sein. Es kann auch ein stiller Moment sein, eine Art geschenkte Meditation in der Nacht. Statt gegen die Schlaflosigkeit zu kämpfen, können wir lernen, die Dunkelheit als Raum der Gegenwärtigkeit zu erleben: den Atem spüren, den Körper wahrnehmen, Gedanken ziehen lassen. Und irgendwann, unbemerkt, wird der Schlaf wieder über uns kommen – so selbstverständlich wie eine Welle, die an den Strand zurückkehrt.
Yoga-Perspektive: Schlaf als Geschehenlassen
Ein hilfreicher Gegenweg ist die bewusste Annahme des Zwischenzustands: jenes Schwebezustands zwischen Traum und Wachsein. Wer diese Phase nicht als „verlorene Zeit“ empfindet, sondern als wertvollen Raum – ähnlich einer kleinen Meditation –, verliert viel von der Angst. Träume zu notieren, sie am Morgen liebevoll zu betrachten, kann zusätzlich Vertrauen wecken: Der nächtliche Prozess hat Sinn, selbst wenn er nicht glatt und „perfekt“ verläuft. Besonders Frauen, die durch hormonelle Schwankungen häufiger fragmentiert schlafen, können auf diese Weise Druck aus der Nacht nehmen und eine freundlichere Haltung zum eigenen Schlaf entwickeln.
Das Vertrauen ist der Schlüssel. Vertrauen, dass der Schlaf ein Teil des Lebensrhythmus ist, der uns nicht im Stich lässt. Vertrauen, dass auch Wachsein in der Nacht nicht zerstört, sondern nur wandelt. Wer in dieser Haltung ruht, findet meist leichter zurück – oder entdeckt, dass selbst das Wachsein Ruhe schenken kann.
Am Ende entscheidet nicht die Länge des Schlafs allein über die Qualität der Nacht, sondern die innere Einstellung. Widerstand verhärtet die Dunkelheit, Vertrauen macht sie weich. Und so liegt inmitten der Schlafangst auch eine Einladung: den Kampf loszulassen, sich der Nacht hinzugeben und darin eine stille, tragende Kraft zu entdecken.

Hormonveränderungen über die Lebensspanne
Wenn man die Kurven im Diagramm betrachtet, zeigt sich das Leben einer Frau auch als eine Reise durch unterschiedliche hormonelle Landschaften.
Kindheit, Pubertät, reproduktives Alter
In der Kindheit liegen Östrogen und Progesteron fast am Boden, FSH ist kaum spürbar. Der Schlaf ist in dieser Zeit tief und stabil, getragen von der kindlichen Unschuld des Körpers.
Mit der Pubertät steigen Östrogen und Progesteron steil an. Der Zyklus setzt ein, der Körper verändert sich, die Gefühle schwanken – und auch der Schlaf ist manchmal unruhiger, ähnlich wie die ganze innere Welt in Bewegung geraten ist.
Im reproduktiven Alter, also zwischen etwa 20 und 40 Jahren, erreichen Östrogen und Progesteron stabile, hohe Werte. Der Schlaf ist in dieser Phase meist erholsam, weniger störanfällig, und die Hormone tragen viel dazu bei, dass Körper und Geist in einem ausgewogenen Rhythmus ruhen können.
Perimenopause und Postmenopause
Dann kommt die Perimenopause. Zwischen 40 und 50 Jahren fallen die Kurven von Östrogen und Progesteron deutlich ab, sie beginnen stark zu schwanken. Gleichzeitig steigt FSH spürbar an. In dieser Phase berichten viele Frauen von Schlafstörungen – 40 bis 60 Prozent erleben Ein- und Durchschlafprobleme, häufig begleitet von Hitzewallungen oder Nachtschweiß. Es ist eine Zeit des Übergangs, ähnlich kraftvoll und herausfordernd wie die Pubertät, nur in umgekehrter Richtung.
In der Postmenopause, nach dem 50. Lebensjahr, stabilisiert sich die Hormonlage wieder, allerdings auf einem niedrigen Niveau: Östrogen und Progesteron bleiben dauerhaft niedrig, FSH verharrt auf einem hohen Plateau. Der Schlaf wird leichter, störanfälliger, manchmal fragmentiert. Viele Frauen berichten dennoch von einem Gefühl der Befreiung – der Körper verändert sich, aber auch neue Energie für Kreativität und spirituelle Wege wird frei.
Im höheren Alter schließlich sind die Hormone konstant niedrig. Schlafprobleme entstehen nun weniger durch die Hormone selbst, sondern durch den natürlichen Alterungsprozess, körperliche Beschwerden oder die eigene innere Haltung zum Schlaf.
So erzählt das Diagramm nicht nur eine biologische, sondern auch eine menschliche Geschichte: von Stabilität und Umbrüchen, von Schwankungen und Neuorientierungen – und davon, wie eng unser Schlaf mit den Wellen der Hormone verbunden ist.
Für viele Frauen ist die Perimenopause eine Zeit der inneren und äußeren Bewegung. Die Hormone schwanken, Östrogen und Progesteron sinken, FSH steigt an – und diese biologischen Veränderungen bilden den Hintergrund, vor dem Schlafstörungen besonders häufig auftreten. Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen oder eine gestörte Thermoregulation reißen den Körper mitten aus dem Schlaf. Da Progesteron normalerweise beruhigend wirkt, führt sein Abfall dazu, dass das Einschlafen schwerer fällt und der Tiefschlafanteil abnimmt.
Doch die Hormone sind nur ein Teil des Bildes. Die Lebensmitte bringt oft zusätzliche Belastungen: berufliche Verantwortung, Veränderungen in Partnerschaft oder Familie, das Ausziehen der Kinder. Auch innere Themen melden sich – depressive Verstimmungen, Ängste oder das Gefühl, nicht mehr so leistungsfähig zu sein. Wer sich dann auch noch jede Nacht kritisch betrachtet und denkt: „Mein Schlaf muss perfekt sein“, verstärkt unbewusst den Druck und verschärft die Schlaflosigkeit.
Hinzu kommen körperliche Faktoren: Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme oder auch Schlafapnoe und Restless-Legs-Syndrom, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Medikamente, Ernährung und Bewegungsmangel können ihren Teil beitragen.
Schlaf als Spiegel hormoneller Veränderungen
Oft entsteht ein Kreislauf: Hormonelle Schwankungen führen zu Hitzewallungen → diese unterbrechen den Schlaf → innere Unruhe oder Angst setzen ein → beim nächsten Erwachen ist die Anspannung schon da → und so wird der Schlaf immer fragmentierter.
Wer versteht, dass die Schlafprobleme in der Perimenopause nicht „nur“ hormonell bedingt sind, sondern aus einem Zusammenspiel verschiedener Kräfte entstehen, kann leichter einen neuen Umgang finden. Dann öffnet sich die Möglichkeit, mit mehr Milde auf sich selbst zu blicken – und dem Schlaf seinen eigenen, manchmal unvollkommenen Rhythmus zuzugestehen.
Psychosoziale Dimensionen (Übergang, Rollenwandel)
Es gibt eine Zeit im Leben der Frau, in der die innere Landschaft sich tiefgreifend wandelt.
Die vertrauten Rhythmen des Körpers lösen sich, wie eine Melodie, die langsam verklingt.
Östrogen und Progesteron schwanken, steigen, fallen – und mit ihnen schwanken Schlaf, Stimmung, Vertrauen.
Viele erleben diese Phase wie einen Bruch. Der Körper fühlt sich fremd an, die Nächte sind unruhig, das Herz sucht Halt.
Es ist, als würde die eigene Kraft sich verwandeln – nicht verschwinden, sondern in eine andere Form übergehen.
In dieser Schwellenzeit treten Fragen an die Oberfläche:
Wer bin ich, wenn die alten Rollen nicht mehr tragen?
Wie gestalte ich Nähe, wenn sich mein Körper verändert?
Was bleibt, wenn das, was mich so lange bestimmt hat, zu Ende geht?
Für manche Paare ist das eine Zerreißprobe, für andere ein Tor zu neuer Ehrlichkeit und Tiefe.
Denn diese Umbruchszeit ist nicht nur Verlust – sie ist auch Befreiung.
Befreiung von der Pflicht, von alten Erwartungen, von dem Bild, immer funktionieren zu müssen.
Die Perimenopause ist wie eine zweite Pubertät – doch diesmal geht es nicht darum, ins Leben hineinzuwachsen,
sondern darum, sich selbst in neuer Weise zu finden.
Das Alte wird abgetragen, damit ein reiferes, freieres Sein hervortreten kann.
Und so ist auch der unruhige Schlaf kein Feind, sondern manchmal ein Bote.
Ein Zeichen dafür, dass die Seele noch einmal lauscht, bevor sie den nächsten Schritt geht.
In dieser Nachtphase liegt eine Einladung: nicht nur Angst zu spüren, sondern auch Vertrauen.
Vertrauen, dass die Wandlung Sinn hat – und dass hinter der Schwelle ein neues, inneres Zuhause wartet.
Evolutionsbiologische Wachsamkeit
Der Schlaf einer Frau unterscheidet sich in mancher Hinsicht vom Schlaf eines Mannes. Evolutionsbiologisch betrachtet wachen Frauen leichter auf, weil sie seit jeher für Kinder, Familie und Schutz sensibler auf Geräusche und Bewegungen reagieren mussten. Dieser leichtere Schlaf kann einerseits eine Belastung sein – etwa wenn nächtliche Störungen das Durchschlafen verhindern –, andererseits ist er ein Zeichen einer besonderen Wachsamkeit, die tief in der weiblichen Biologie verwurzelt ist.
Hinzu kommen die hormonellen Rhythmen, die den Schlaf ein Leben lang begleiten. Bereits die monatlichen Schwankungen können den Schlaf beeinflussen, ebenso wie Schwangerschaft, Stillzeit oder später die Wechseljahre. Diese Lebensphasen bringen nicht nur körperliche Veränderungen mit sich, sondern auch Veränderungen in Stimmung, Energie und Regeneration. Während Männer in diesem Bereich eine relative Stabilität genießen, sind Frauen ständig in einem Spannungsfeld aus Wandel und Anpassung.
Weibliche Resilienz und Anpassungsfähigkeit
Gerade diese scheinbare Instabilität birgt jedoch eine besondere Stärke. Frauen lernen von früh an, sich immer wieder auf Neues einzustellen, innere Beweglichkeit zu entwickeln und feiner auf ihren Körper zu hören. Was zunächst wie ein Nachteil wirken mag – die Unruhe des Schlafs, die Empfindsamkeit gegenüber Störungen, die wechselnden hormonellen Einflüsse – wird so zu einem lebenslangen Trainingsfeld für Bewusstsein und Resilienz.
Wandel als Quelle innerer Stärke
Viele Frauen entwickeln dadurch eine größere Offenheit für Selbstreflexion und Selbstoptimierung. Sie sind bereit, auf ihren Schlaf zu achten, Übungen zur Beruhigung zu erlernen und bewusste Veränderungen in ihren Lebensrhythmus einzubeziehen. Yogische Atemübungen, Meditation oder sanfte körperliche Praxis können hier nicht nur helfen, Schlafprobleme zu lindern, sondern auch die Fähigkeit zur inneren Selbstregulation zu stärken.
Wenn wir den Schlaf aus dieser Perspektive betrachten, wird deutlich: Der weibliche Schlaf ist nicht „schlechter“ oder „gestörter“, sondern er folgt einer eigenen Logik. Er ist ein Spiegel des ständigen Wandels – und eröffnet dadurch auch die Möglichkeit, sich selbst tiefer kennenzulernen. Frauen erfahren am eigenen Körper, dass Stillstand keine Lösung ist. Entwicklung geschieht durch Veränderung. Wer diese Dynamik bewusst annimmt, kann auch in den Auf und Abs des Schlafs Ruhe und Vertrauen finden.
Schlaf ist kein bloßer physiologischer Vorgang. Er spiegelt auch wider, wie wir innerlich gestrickt sind – wie wir mit uns selbst umgehen, welche Haltung wir dem Leben gegenüber einnehmen und welche Gedanken- und Gefühlsmuster uns prägen. Die Persönlichkeitsstruktur wirkt dabei wie ein Filter, durch den alle Erfahrungen hindurchgehen.
Zwei Menschen können sich in derselben Situation befinden: Beide haben beruflichen Druck, beide erleben familiäre Spannungen. Und doch schläft der eine rasch ein, während der andere stundenlang wachliegt. Der Unterschied liegt nicht allein in der äußeren Belastung, sondern in der Art, wie sie innerlich verarbeitet wird.
Perfektionismus, Kontrollbedürfnis, Feinfühligkeit
Menschen mit perfektionistischen Zügen setzen sich häufig unter hohen Druck. Schon kleine Abweichungen von den eigenen Erwartungen erscheinen wie ein Versagen. Diese Anspannung trägt sich bis in die Nacht und verhindert das Loslassen. Kontrollorientierte Persönlichkeiten hingegen tun sich schwer, die innere Wache abzugeben. Schlaf bedeutet, Kontrolle aufzugeben – für manche eine kaum erträgliche Vorstellung, die unbewusst Widerstand hervorruft.
Wechselbeziehung zwischen inneren Mustern und Schlaf
Besonders feinfühlige und empathische Menschen nehmen die Stimmungen und Bedürfnisse anderer stark in sich auf. Sie neigen dazu, diese Eindrücke weiterzutragen und nachts unbewusst zu verarbeiten. Ängstliche Strukturen wiederum erwarten Gefahren und Schwierigkeiten. Schon das Zubettgehen kann von einem Unterton der Sorge begleitet sein, der sich in Grübeln und innerer Unruhe niederschlägt.
Möglichkeiten zur Veränderung
Doch so prägend diese Muster auch sind – sie sind nicht unveränderlich. Persönlichkeitsstrukturen sind keine starren Festlegungen, sondern bewegliche Muster, die sich durch Bewusstheit und Übung wandeln können. Wer lernt, milder mit sich selbst umzugehen, wer Abstand zu seinen Gedanken gewinnt und dem eigenen Körper wieder Vertrauen schenkt, kann auch mit derselben Grundstruktur eine neue Erfahrung des Schlafes machen.
So lässt sich sagen: Schlafstörungen sind oft nicht nur die Folge äußerer Belastungen, sondern Ausdruck einer Wechselwirkung zwischen innerer Struktur und äußerer Situation. In diesem Sinne führt jede Beschäftigung mit Schlaf immer auch zu einer Begegnung mit uns selbst – mit unserer Art zu denken, zu fühlen und uns im Leben zu verorten.
Schlafstörungen sind nicht nur eine Frage von äußeren Belastungen oder körperlichen Prozessen. Oft wirken unbewusste innere Überzeugungen, sogenannte Glaubenssätze, in den Schlaf hinein. Sie bestimmen, wie wir mit uns selbst umgehen, welche Erwartungen wir an uns stellen und ob wir überhaupt erlauben, loszulassen.
Belastende Glaubenssätze („Ich muss alles im Griff haben“)
Viele Menschen tragen Sätze in sich wie: „Ich darf mich erst ausruhen, wenn alles erledigt ist“ oder „Ich muss alles im Griff haben.“ Solche Überzeugungen erzeugen Druck, noch während der Körper längst nach Ruhe verlangt. Statt in die Entspannung zu gleiten, prüft der Geist Listen ab, kontrolliert, bewertet und hält das Nervensystem in Anspannung.
Einige typische Glaubensmuster, die den Schlaf erschweren, sind:
Unterstützende Glaubenssätze („Ich darf mich ausruhen“)
Ebenso gibt es Glaubenssätze, die den Schlaf unterstützen und eine Haltung der Gelassenheit fördern. Zum Beispiel:
Solche unterstützenden Überzeugungen können bewusst kultiviert werden, etwa durch kurze Selbstbekräftigungen am Abend oder als innere Haltung beim Einschlafen. Wer lernt, milder mit sich selbst zu sprechen und sich Pausen wirklich zu erlauben, schafft die seelische Grundlage für erholsamen Schlaf.
Schlaf als Spiegel des inneren Dialogs
Schlaf ist damit nicht nur das Ergebnis körperlicher Müdigkeit, sondern auch ein Spiegel unseres inneren Dialogs. Indem wir unsere Glaubenssätze betrachten und behutsam wandeln, öffnen wir die Tür zu mehr Ruhe, Vertrauen und Tiefe im Schlaf.
Schlafhygiene: Rhythmus, Umgebung, Ernährung
Gesunder Schlaf entsteht durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Einige der wichtigsten sind:
Abendrituale und Entspannungstechniken
Yoga, Atem und Meditation
Yoga bietet viele Wege, den Schlaf zu fördern:
Eine besondere Form ist Yoga Nidra, der „yogische Schlaf“. Er führt in einen Zustand zwischen Wachen und Schlafen, in dem tiefe Regeneration möglich wird. Schon eine halbe Stunde Yoga Nidra kann so erholsam wirken wie mehrere Stunden herkömmlicher Schlaf. Regelmäßig geübt, verbessert er die Schlafqualität nachhaltig und wirkt stabilisierend auf das ganze Leben.
Grenzen von Alkohol und Schlaftabletten
In ihrer Verzweiflung greifen viele zu Alkohol oder Schlaftabletten. Beides kann zwar kurzfristig müde machen, schadet aber langfristig. Schlaftabletten unterdrücken wichtige Traumphasen, machen abhängig und schwächen Körper wie Psyche. Alkohol erleichtert zwar das Einschlafen, führt aber zu unruhigem Schlaf, frühem Erwachen und langfristig zu Erschöpfung.
Schlaf als Spiegel des Lebens
Gesunder Schlaf ist mehr als ein bloßes „Funktionieren“. Er spiegelt unsere Lebensweise und unsere innere Haltung. Jeder Mensch durchläuft Phasen, in denen der Schlaf leichter oder schwieriger fällt. Diese Herausforderungen sind auch eine Einladung, den eigenen Rhythmus neu zu entdecken. Schlaf ist nicht nur Erholung, sondern eine Begegnung mit uns selbst – ein Tor zu innerer Kraft und ein wertvoller Spiegel unseres Lebensstils.
Turīya: Bewusstsein jenseits von Wachen, Träumen, Schlaf
Kontemplation: Schlaf, Yoga Nidra und die Quelle des Bewusstseins
Der Mensch braucht Schlaf. Und doch zeigt sich: es ist nicht der Schlaf allein, der uns trägt, sondern das, was hinter ihm wirkt.
Im Schlaf gibt das Ich seine Fäden aus der Hand, es fällt in einen Strom, der älter ist als alle Gedanken, älter als alle Routinen.
Die Upanishaden nennen diesen Strom Turīya: das vierte, das Unaussprechliche, das sich jenseits von Wachen, Träumen und Schlaf öffnet.
Im gewöhnlichen Schlaf berühren wir es nur unbewusst. Wir sinken hinein wie in einen tiefen Ozean – und wachen wieder auf, ohne uns zu erinnern.
Yoga Nidra als bewusster Zugang zur Quelle
Yoga Nidra ist der Versuch, diesen Ozean nicht nur zu berühren, sondern in ihm wach zu sein.
Nicht ein Schlaf, nicht ein Traum, sondern ein Verweilen am Ursprung: dort, wo Körper und Geist zur Ruhe kommen, wo Zeit und Pflicht sich lösen, wo nur noch das stille Strahlen des Bewusstseins bleibt.
In dieser Quelle geschieht wahre Regeneration. Nicht das Vergessen heilt, sondern das Eintauchen in das, was nie ermüdet.
Darum kann Yoga Nidra Schlafangst und Rastlosigkeit verwandeln: man erfährt, dass die Stille keine Bedrohung ist, sondern Geborgenheit.
Selbst das nächtliche Erwachen verliert seinen Schrecken – es ist nur ein weiterer Ruf, die Quelle bewusst zu betreten.
Und so wird das Leben selbst verwandelt: Routinen erstarren nicht, weil sie sich ständig aus dem Unsichtbaren nähren.
Alles Tun erhält einen neuen Atem, gespeist aus dem, was jenseits von Tun liegt.
Das Geheimnis des Schlafs ist nicht das Vergessen – sondern die Erinnerung an das, was wir im Grunde sind.
Aktive Entspannung durch das Lauschen auf das Stimmige
Es gibt einen Weg in die Tiefe, der nicht über das sofortige Loslassen führt, sondern über das beständige Hinhorchen auf das Stimmige.
Die Teilnehmenden liegen, scheinbar ruhig, doch innerlich sind sie hellwach. Jede Anweisung, jedes feine Bild, das du gibst, wirkt wie ein neuer Ton in einer nie endenden Melodie.
Sie lauschen. Sie prüfen. Sie stimmen sich ein, nicht auf ein „Bestes“, sondern auf ein immer neu Besseres – so, wie Platon es vom Guten sagte: es lockt, doch es vollendet sich nie.
Dieses unabschließbare Streben verhindert das Erstarren. Der Geist bleibt lebendig, ohne sich festzubeißen.
Und gerade in dieser lebendigen Wachheit geschieht etwas:
Die Gedanken verlieren ihre Schwere, weil sie in den Fluss der Aufmerksamkeit eingebunden sind.
Die Unruhe, die sonst drängt, wird aufgenommen, verwandelt, verfeinert – bis sie stiller wird, wie ein Wasser, das durch viele Biegungen hindurch immer klarer fließt.
So entsteht eine aktive Entspannung: nicht das abrupte Fallen in die Stille, sondern ein gleitendes Hineinwachsen in sie.
Wenn die Zeit reif ist, wenn das Lauschen sich von selbst erschöpft hat, öffnet sich dann die Tiefenentspannung – nicht erzwungen, sondern wie eine Frucht, die von allein fällt.
Dieser Weg zeigt:
Am Ende trifft beides – das bewusste Loslassen des Yoga Nidra und das feine Stimmen deiner Methode – im gleichen Punkt zusammen: in der Quelle, aus der sich alle Regeneration, alle Stille, alle Kraft erneuert.
Nicht immer entsteht Entspannung durch das sofortige Loslassen.
Oft ist es ein Spiel von Tätigkeit und Ruhe, ein feines Hin- und Her zwischen Aufmerksamkeit und Entspannung, das uns schließlich tiefer trägt.
Diese Erfahrung ist vielen Menschen vertraut, ohne dass sie sie bewusst so benennen würden.
Die Badekultur ist ein gutes Beispiel: man liegt im warmen Wasser, lässt sich tragen, steigt wieder hinaus, liest, plaudert, schweift mit den Gedanken – ein rhythmischer Wechsel, in dem Körper und Geist nach und nach leichter werden.
Ähnlich der Saunagang: Hitze, Abkühlung, Ruhe. Ein bewusstes Ritual, das zugleich fordernd und entspannend wirkt. Hier entsteht Stimmigkeit nicht durch Passivität, sondern durch das Durchschreiten von Gegensätzen.
Auch der Spaziergang kennt dieses Muster. Wer ohne Ziel durch Wald oder Stadt flaniert, erlebt, wie jeder Schritt eine kleine Einordnung in das Ganze bedeutet: Geräusch, Licht, Duft, Wind – alles fügt sich ein. So wird Bewegung selbst zur Quelle der Ruhe.
Die Teezeremonie zeigt die gleiche Weisheit: jede Geste wird langsam, bewusst, würdevoll vollzogen. Trinken ist nicht mehr Bedürfnis, sondern Hinwendung zum Augenblick.
In der Gartenarbeit wird das Tun besonders sichtbar: man gräbt, ordnet, zupft, beobachtet – und merkt doch, dass man letztlich dem eigenen Wachsen nichts hinzufügen kann. Es geschieht, während man dabei ist.
Auch die Musik kennt diesen Weg: das Lauschen, wie sich ein Ton in den nächsten fügt, ohne dass es einen letzten Ton geben könnte. Oder das eigene Spielen, bei dem die Hände aktiv sind, doch der Geist sich in der Klangbewegung verliert.
Viele erleben Stimmigkeit im scheinbar Nebensächlichen:
Allen diesen Erfahrungen ist gemeinsam: sie zeigen, dass Entspannung nicht nur „Nichtstun“ ist.
Oft braucht es ein feines Tun, ein Hinlauschen, ein aktives Verweilen – und gerade darin löst sich das Ich unauffällig.
Meditation über den Raum zwischen Schlaf und Traum
Schließe deine Augen.
Nimm einen tiefen Atemzug und lass ihn wieder ausströmen.
Spüre, wie du dich von Moment zu Moment mehr sinken lässt.
Stell dir nun vor, du betrittst den traumlosen Schlaf –
einen weiten, stillen Raum.
Hier gibt es keine Bilder, keine Gedanken, keine Geschichten.
Nur eine tiefe Ruhe, die dich trägt.
Wie ein dunkler, fruchtbarer Boden, in dem Samen ruhen.
Verweile einen Moment in diesem Boden der Stille.
Vielleicht nimmst du ein Gefühl der Geborgenheit wahr,
als würdest du von innen gehalten.
Und nun spüre, wie sich in dieser Tiefe langsam etwas bewegt.
Ganz leise, fast unmerklich.
Ein Funke von Farbe.
Ein Bild, das sich formt.
Ein Atemzug von Erinnerung oder Phantasie.
Das ist der Beginn des Traumes.
Wie ein Same, der im Boden zu keimen beginnt.
Aus der Stille erwächst Bewegung.
Aus dem Unsichtbaren wird sichtbar, was in dir lebt.
Du musst nichts lenken.
Nur schauen.
Nur empfangen.
Die Träume steigen aus dem tiefen Schlaf wie Nebel aus einem stillen See.
Und so kannst du vertrauen:
Auch wenn du erwachst in der Nacht –
aus der Ruhe des Körpers werden neue Bilder geboren.
Aus der Stille formt sich Lebendigkeit.
Und der Schlaf hüllt dich wieder ein.
Atme noch einmal tief.
Und nimm dieses Vertrauen mit in deine nächste Nacht.
Die Einladung des Traumraumes
Übung: Die Einladung des Traumraumes
Ankommen
Schließe die Augen.
Spüre deinen Atem – leise, von selbst, wie eine Welle, die kommt und geht.
Lege eine Hand auf dein Herz, eine auf deinen Bauch.
Hier beginnt deine Reise in die Nacht.
Entscheidung
Du darfst wählen:
Möchtest du deine Träume mitnehmen, sie erinnern, ihren Bildern lauschen?
Oder möchtest du einfach sinken in die Stille, ohne etwas festzuhalten?
Beide Wege sind gut. Dein Inneres weiß, was heute richtig ist.
Vertrauen
Stell dir vor, der Schlaf legt sich wie eine weiche Decke um dich.
Er trägt dich, ohne dass du etwas tun musst.
Träume sind Gäste, die dich besuchen – du musst sie nicht verstehen, nicht lenken, nur willkommen heißen.
Der Übergang
Zwischen Wachen und Schlafen gibt es einen schwebenden Raum.
Manchmal sind da Bilder, manchmal Stimmen oder Erinnerungen, manchmal nur Stille.
Bleibe für einen Atemzug dort, wie auf einer Brücke.
Sprich in dir: „Ich trete in den Raum der Träume ein. Ich bin eingeladen.“
Am Morgen
Wenn du erwachst, öffne die Augen langsam.
Bleibe einen Moment liegen, wie zwischen zwei Welten.
Frage dich: „Was hat mich in der Nacht besucht?“
Vielleicht tauchen Bilder auf, vielleicht Gefühle, vielleicht nichts – alles ist wertvoll.
Botschaft:
Der Traum ist kein Rätsel, das gelöst werden muss,
sondern ein Geschenk, das sich zeigt –
oder still im Dunkel bleibt.
Beides bedeutet: Du bist getragen.
Der Traum-Wachzustand – Hüter der Erinnerung
Das fragile Tor
Zwischen Nacht und Tag, zwischen Schlaf und Wachen liegt ein Raum.
Dort berührt sich Traum und Bewusstsein, ein Augenblick nur, ein schmaler Übergang.
In diesem Zustand beginnt das Erinnerungsvermögen zu erwachen – leise, fast scheu.
Die Entscheidung
Wir erleben in einer Nacht viele solcher Übergänge, zwanzig oder dreißig Male.
Jedes Mal könnte der Faden des Traumes ins Bewusstsein gehoben werden.
Doch es braucht unsere stille Entscheidung:
Will ich mich erinnern?
Ohne diesen inneren Entschluss gleiten die Bilder fort wie Wolken im Wind.
Die lange Geschichte
Manchmal trägt uns die Nacht durch eine ganze Welt,
durch eine Geschichte, die sich über viele Stunden webt.
Wenn wir den Faden halten, kann sie uns begleiten wie eine heimliche Reise.
Vergessen wir, bleibt nur ein Gefühl zurück – wie der Duft eines Ortes, den wir nicht mehr finden.
Die Flüchtigkeit
Beim Erwachen ist das Erinnerte wie Tau auf den Wiesen.
Ein Sonnenstrahl, ein Gedanke – und es löst sich auf.
Darum braucht es ein sofortiges Festhalten:
ein Wort, ein Bild, eine Notiz,
damit der Traum Wurzeln schlagen kann im Bewusstsein.
Die Übung
Lege dich schlafen mit der leisen Absicht:
Ich erinnere mich an meinen Traum.
Und wenn du erwachst, bleibe still, warte, horche.
Schreibe das Erste nieder, das kommt – auch wenn es nur ein Fragment ist.
So wächst das Erinnerungsvermögen Nacht für Nacht.
Träume als Botschaften des Inneren
Träume lassen sich steuern – das zeigen Methoden des luziden Träumens. Doch stellt sich die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist. Ein Traum ist ein authentischer Ausdruck meines Inneren. Verändere ich ihn künstlich, verliere ich womöglich gerade das Wertvolle: die Botschaft, die sich mir zeigen wollte.
Traumtagebuch und Erinnerungsübungen
Träume anschauen und einprägen. Die eigentliche Kunst besteht darin, Träume nicht gleich umzudeuten oder zu verändern, sondern sie wahrzunehmen, innerlich festzuhalten und – wenn möglich – aufzuschreiben. So bleiben sie lebendig und können nachwirken.
Nur ich selbst kann meine Träume verstehen. Auch wenn es viele Bücher und „Traumdeutungen“ gibt – die persönliche Symbolik ist einzigartig. Ein Bild, das für mich tief bedeutend ist, kann für einen anderen völlig neutral sein. Fremde Deutungen können Anregungen geben, aber letztlich kann nur ich selbst den inneren Zusammenhang erkennen.
Grenzen der Manipulation (luzides Träumen kritisch betrachtet)
Wenn ich einen unangenehmen Traum in einen angenehmen umwandle, habe ich vielleicht kurzfristig ein besseres Gefühl. Doch die eigentliche Botschaft bleibt mir verborgen. Ein Traum ist kein Film zur Unterhaltung, sondern ein Spiegel meines Bewusstseins und Unterbewusstseins. In ihm zeigt sich, was im Inneren lebendig ist – schön oder schwierig, klar oder verworren. Gerade das Unangenehme kann das Wertvollste enthalten
Ein Schlafritual im Geist von Pina Bausch
1. Der Anfang – Ankommen
„Stell dich hin.
So, als würdest du auf jemanden warten, den du liebst.
Die Füße auf dem Boden.
Spür die Schwere.
Spür, dass du hier bist.
Einatmen. Ausatmen.
Du bist schon genug.“
2. Die Bewegung – Leben zeigen
„Geh ein paar Schritte.
So, als würdest du zum ersten Mal gehen.
Mach es größer. Mach es kleiner.
Lass die Arme mitfliegen, wie Kinder, die im Regen rennen.
Vielleicht lachst du. Vielleicht seufzt du.
Alles ist erlaubt. Alles ist Leben.“
3. Die Sinne – berühren, riechen, hören
„Schließ die Augen.
Greif nach etwas in deiner Nähe.
Berühr es, als wäre es ein Schatz.
Riech an der Luft, als wäre sie neu.
Lausch, ob irgendwo ein Klang wartet.
Lass dich überraschen.
Sag still: Ich bin verbunden.“
4. Der Atem – Traum-Wach-Raum
„Leg dich hin.
Atme durch die Nase ein.
Durch den Mund aus.
Jeder Atemzug ein Schleier, der dich sanft bedeckt.
Sag dir leise: Alles ist gut.
Du bist nicht ganz wach. Du bist nicht ganz schlafend.
Du bist dazwischen.
Hier ist Vertrauen.“
5. Die Hingabe – Schlaf als Tanz
„Jetzt tu nichts mehr.
Lass Bilder kommen. Lass Bilder gehen.
Vielleicht ein Traum, vielleicht ein Rest vom Tag.
Ändere nichts.
Alles darf so bleiben.
Spür, wie der Schlaf dich findet,
wie ein Tanzpartner, der dich an der Hand nimmt.
Du musst nur noch folgen.“
Philosophische Weisheit über Schlaf, Seele und Wandel
Ihr Frauen, Töchter der Zeit und Hüterinnen des Lebens,
das, was ihr „Übergang“ nennt, ist kein Verlust, sondern eine Heimkehr. Denn wenn die äußeren Rollen verblassen wie Abendlichter, dann öffnet sich in euch das Tor zum Morgen – das Innere, das immerdar leuchtet.
Hört, was die Seele euch ruft in den Stunden der Schlaflosigkeit:
„Wende dich nicht nach außen, wo alles vergeht. Kehre ein in dich selbst, dort, wo das Unvergängliche wohnt.“
Jede von euch trägt ein verborgenes Bild in sich – das eidos, das Urbild eures wahren Wesens. Nicht mehr nach Nützlichkeit fragt nun das Leben, sondern nach Stimmigkeit. Formt euch, nicht nach fremden Maßstäben, sondern so, dass euer Sein zum Gesang eurer innersten Wahrheit wird.
Bewahrt Maß und Gleichgewicht: nicht in rastlose Geschäftigkeit fliehen, nicht in Leere versinken, sondern im Einklang wandeln mit euch selbst, mit der Natur und mit der Gemeinschaft. Dies ist die sophrosyne, die edle Harmonie des Lebens.
Sophrosyne (Maß, Harmonie) als Grundlage für Schlaf und Leben
Darum sage ich euch:
Euer Wert liegt nicht in den Werken, die ihr vollbracht habt, sondern im Glanz eurer Seele.
Nun ist die Zeit, den Blick zu heben: vom Müssen zum Sein, vom Vergänglichen zum Unvergänglichen.
Übt die Tugenden – Maß, Gerechtigkeit euch selbst gegenüber, Mut und Weisheit. Sie sind die Säulen eurer wahren Gestalt.
Und wenn eure Seele im Einklang ruht, dann kommt auch der Schlaf zurück – nicht als Flucht, sondern als Freund, der euch wiegt auf dem Schoß der Ewigkeit.
Geht diesen Weg, ihr Frauen, nicht in Eile, sondern in Schönheit.
Denn im Guten, Wahren und Schönen seid ihr daheim.
Wie werden wir in Zukunft schlafen? In einer Welt, die immer heller, schneller und vernetzter wird, scheint der Schlaf bedroht. Künstliches Licht vertreibt die Nacht, digitale Medien durchdringen selbst unsere letzten ruhigen Stunden, und die Anforderungen des Alltags scheinen keinen Raum mehr zu lassen für Muße und Loslassen.
Doch zugleich wächst eine Gegenbewegung. Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Rhythmen, nach Stille, nach einem Schlaf, der mehr ist als „Akkuladen“. Vielleicht stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Schlafkultur – einer Kultur, die nicht mehr nur fragt: „Wie viel habe ich geschlafen?“ sondern: „Wie verbunden fühle ich mich, wenn ich erwache?“
In dieser Zukunft könnte Schlaf wieder ein Ort der Begegnung sein – mit uns selbst, mit unseren Träumen, mit dem, was uns trägt. Vielleicht werden wir lernen, ihn zu schützen wie ein kostbares Gut, nicht nur für uns, sondern für kommende Generationen. Vielleicht werden wir wieder Dunkelheit zulassen, echte Ruhe, Räume ohne Ablenkung.
Und vielleicht – so hoffe ich – werden wir eines Tages schlafen wie Bäume in einem stillen Wald: verwurzelt, getragen von der Erde, offen für das Licht des neuen Tages, wenn er kommt.
Schlusswort
Schlaf ist ein Spiegel des Lebens. Er zeigt uns, wie wir loslassen – oder festhalten, wie wir vertrauen – oder kämpfen. Jede Nacht gibt uns die Möglichkeit, neu zu beginnen: in der Stille, im Traum, im Erwachen.
Mögen die Gedanken, Übungen und Bilder dieses Buches dich begleiten – nicht als starre Regeln, sondern als leise Erinnerung: Du darfst ruhen. Du darfst dich der Nacht anvertrauen.
Denn Schlaf ist kein Ziel, das du erreichen musst. Er ist ein Geschenk, das dich findet, wenn du bereit bist, dich finden zu lassen.
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Klassische Texte
Mandukya Upanishad
Mandukya Upanishad. (o. D.). In Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Abgerufen am [26.08.2025], von https://de.wikipedia.org/wiki/Mandukya-Upanishad (Wikipedia)
Deussen, P. (Übers.). (1897). Sechzig Upanishad’s des Veda (einschließlich Mandukya Upanishad). Leipzig: Brockhaus. (Originalarbeit zur Übersetzung der Mandukya Upanishad)
Patañjali
Patañjali. (o. D.). Yoga-Sutras (Sanskrit-Leitfaden des Yoga, ca. 195 Aphorismen in vier Kapiteln). In Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Abgerufen am [26.08.2025], von https://de.wikipedia.org/wiki/Yogasutra (Wikipedia)
Sriram, R. (2006). Das Yogasutra – von der Erkenntnis zur Befreiung (Einführung und Übersetzung). Stuttgart: [Verlag]. (Wikipedia)
Platon – Der Staat (Politeia)
Platon. (1989). Der Staat (Politeia) (K. Bormann, O. Apelt, & P. Wilpert, Hrsg.). Hamburg: Felix Meiner Verlag. (meiner-elibrary.de, AbeBooks)
Yogawege – Ihr Yogastudio in Berlin, Potsdam und Brandenburg
Im Jahre 1991 gründeten wir in Berlin-Kreuzberg unsere erste Yogaschule für Klassisches Hatha Yoga. Mittlerweile dürfen wir unsere yogischen Prinzipien in Berlin, Potsdam und Brandenburg an der Havel vermitteln.
2017 haben wir die Bildungseinrichtung Yogawege e. V. ins Leben gerufen.
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