Selbstwert – Die Rückverbindung zum Wesentlichen
Der Selbstwert ist kein persönlicher Besitz und kein Ergebnis unserer Leistung.
Er ist die Erfahrung, in sich richtig zu sein – verbunden mit dem Leben, mit der Liebe und mit der schöpferischen Kraft, die uns trägt.
Wenn wir uns selbst im tiefsten Sinne wertvoll erleben, ist das kein Vergleich, kein Urteil, kein Stolz.
Es ist das stille Wissen: Ich bin Teil des Ganzen, und in mir wirkt dieselbe Kraft, die alles Leben hervorbringt.
Der Selbstwert ist das Bindeglied zwischen dem Konkreten und dem Absoluten.
Er beginnt mit der Verkörperung – mit der Liebe zum eigenen Dasein, zur Erde, zum Atem.
Und er reift in der Bewusstwerdung – im Erkennen, dass diese Liebe nicht persönlich ist, sondern Ausdruck des Absoluten.
Doch oft wird diese Verbindung im Lauf unseres Lebens erschüttert.
Wir beginnen, unseren Wert von Bedingungen abhängig zu machen: von Erfolg, Anerkennung, Anpassung.
So entsteht die Trennung vom Selbst, und das Ego versucht, den fehlenden inneren Halt durch Kontrolle, Leistung oder Rückzug zu ersetzen.
Yoga lädt uns ein, diese Trennung zu heilen.
In der Praxis kehren wir Schritt für Schritt zurück –
in den Körper, in die Atmung, in die Präsenz.
Wir berühren den Selbstwert dort, wo er wirklich lebt:
in der Erfahrung des Seins, nicht im Denken darüber.
Diese Meditation führt dich durch die sieben Chakren – sieben Bewusstseinsräume, in denen sich Selbstwert entfaltet:
von der Sicherheit der Erde bis zur Weite der Liebe.
Du bist eingeladen, diesen Weg nicht als Analyse, sondern als Erfahrung zu gehen –
durch Wahrnehmung, Atem und Hingabe.
Es braucht keine Anstrengung.
Nur das stille Vertrauen, dass alles, was du suchst, bereits in dir ist.
Selbstwert erwächst aus der liebevollen Identität mit unserem Selbst, das rhythmisch zwischen innen und außen pulsiert.
Nimm dir Zeit, diesen Puls wieder zu spüren.
Dann beginnt der Selbstwert, von innen her zu leuchten –
wie ein stilles, klares Licht, das dich erinnert:
Du bist richtig. Du bist verbunden. Du bist Liebe.
Meditation: Der Selbstwert als Puls zwischen Erde und Liebe
Dauer: ca. 25 Minuten
Themenrahmen: Integrative Yoga-Psychologie – Selbstwert und Chakren-Bewusstsein
Ziel: Die innere Verbundenheit mit dem Selbst wiederfinden – vom konkreten Körper bis zur Integration der Liebe
„Ich bin sicher. Ich bin da.“
Setze oder lege dich bequem hin. Spüre das Gewicht deines Körpers auf dem Boden.
Erlaube der Schwerkraft, dich zu tragen.
Atme bewusst ein und aus – tief, gleichmäßig, verbunden.
Mit jedem Atemzug sinkst du tiefer in deinen Körper.
Spüre die Füße, die Beine, das Becken.
Stell dir vor, du wurzelst in die Erde hinein.
Erde bedeutet: du darfst sein.
Erlaube dir, dich im eigenen Körper zuhause zu fühlen.
Lass im Atem den Satz entstehen:
„So wie ich bin, bin ich richtig.“
„Ich bewege mich mit dem Leben.“
Bringe die Aufmerksamkeit in den Raum unterhalb des Nabels.
Spüre die sanfte Wellenbewegung des Atems im Becken, im Bauch.
Hier wohnt dein ursprünglicher Lebensimpuls – Bewegung, Lust, Neugier, Freude.
Lass den Atem wie Wasser fließen.
Wenn du magst, bewege dich ganz leicht, folge einem inneren Rhythmus.
Alles darf sich verändern – das ist der natürliche Tanz des Lebens.
Sage dir still:
„Ich übernehme Verantwortung für meine Bewegung, für mein Handeln, für mein Leben.“
„Ich richte meine Energie aus.“
Lenke den Atem in den Raum des Sonnengeflechts.
Spüre Wärme, Licht, Glut – die Kraft, Entscheidungen zu treffen.
Atme bewusst durch die Nase ein, spüre das Feuer in dir aufsteigen,
und atme weich durch den Mund aus, um es zu lenken.
Dieses Feuer will nicht zerstören, sondern klären.
Erinnere dich an ein Ziel, einen Herzenswunsch, der dich wirklich trägt.
Etwas, das aus deiner inneren Wahrheit kommt, nicht aus Vergleich oder Pflicht.
Sprich innerlich:
„Ich darf wollen. Ich darf wirken. Ich vertraue meiner Kraft.“
„Ich bin mir selbst ein Freund.“
Lege eine Hand auf dein Herz.
Spüre den Rhythmus – deinen inneren Puls, den Klang des Lebens.
Mit jedem Atemzug atme Liebe ein – nicht persönliche, sondern die universelle Liebe,
die dich schon immer getragen hat.
Mit jedem Ausatmen gib Liebe weiter – an dich selbst, an die Welt.
Erinnere dich an einen Moment, in dem du dich vollkommen angenommen gefühlt hast.
Lass dieses Gefühl größer werden, bis es den ganzen Brustraum erfüllt.
Innerlich wiederhole:
„Ich nehme mich an. Ich bin genug.“
„Ich darf meine Wahrheit sprechen.“
Lenke den Atem in den Hals.
Spüre dort Raum, Weite, Schwingung.
Vielleicht magst du einen Ton summen – ein leises mmm oder ham.
Lass deine Stimme aus dem Herzen kommen, nicht aus dem Kopf.
Es geht nicht um Klang, sondern um Wahrheit.
Innerlich sage:
„Ich darf sagen, was in mir ist. Ich darf still sein, wenn Stille wahr ist.“
„Ich sehe klar.“
Lenke deine Aufmerksamkeit auf die Mitte der Stirn.
Spüre das Feld des Bewusstseins – weit, offen, ruhig.
Hier erwacht deine Fähigkeit, zu unterscheiden: was ist wahr, was ist Illusion?
Lass Gedanken kommen und gehen.
Erkenne sie als Bewegungen des Geistes – nicht als dein Selbst.
Innerlich:
„Ich bin Zeugin. Ich bin Bewusstsein. Ich bleibe mir treu.“
„Ich bin Liebe.“
Lass den Atem in den Scheitel fließen.
Stell dir vor, Licht ergießt sich von oben in dich hinein,
verbindet sich mit der Energie deines Herzens,
und fließt dann durch deinen ganzen Körper bis zu den Füßen.
Alles in dir – Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum, Bewusstsein –
vereint sich in einem leuchtenden Zentrum: Liebe.
Ruhe einige Minuten in diesem Zustand.
Kein Tun mehr. Nur Sein.
Wiederhole still:
„Ich bin. Ich bin Liebe. Ich bin das Selbst.“
Abschluss (2 Min.)
Lass den Atem natürlicher werden.
Spüre den Körper, wie er hier liegt oder sitzt.
Vielleicht ein sanftes Lächeln auf den Lippen.
Trage das Gefühl des Selbstwerts mit in deinen Tag:
ruhig, aufrecht, verbunden.
„Erst in der annehmenden Verbundenheit mit dem Konkreten offenbart sich das Absolute.“
Yogawege – Ihr Yogastudio in Berlin, Potsdam und Brandenburg
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